Was sind Social Signals?
Social Signals haben im Online Marketing einen besonderen Stellenwert – der Begriff beschreibt sämtliche Rückmeldungen (Signale) von Usern auf Social Media Plattformen, ob Instagram, Facebook, TikTok oder jeder weiteren Plattform. Die Bedeutung, die Nutzerreaktionen in sozialen Medien für die Suchmaschinenoptimierung haben, wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich diese Signale zumindest indirekt auf deinen Erfolg in den Ergebnislisten auswirken.
Welche Social Signals gibt es?
Als Social Signals lässt sich jede Interaktion zusammenfassen, die direkt mit dem Content eines Social Media Profils oder auch einer Website erfolgt, zum Beispiel in der Kommentarspalte eines Blogs. Aus diesen Signalen lassen sich verschiedene Informationen herauslesen, darunter selbst Details wie soziale Beziehungen oder Emotionen. Es gibt verschiedene Social Signals, die sich im Rahmen des Online Marketings auswerten lassen:
- „Gefällt mir“-Angaben („Likes“)
- Gespeicherte Inhalte („Saves“)
- Geteilte Inhalte („Shares“)
- Kommentare
Je nach Plattform, können noch zahlreiche weitere Interaktionen als Social Signals gewertet werden. Bei X (ehemals Twitter) sind beispielsweise Retweets und Zitate von Bedeutung, bei Reddit kommen Upvotes als Interaktionsmöglichkeit hinzu.
Was sind die wichtigsten Social Signals?
Häufig wird den einzelnen Signalen auch eine bestimmte Gewichtung zugeschrieben, allerdings handelt es sich hierbei seltener um von den Netzwerken selbst kommunizierte Fakten, sondern um Vermutungen zahlreicher Online Marketer. Einer einfachen „Gefällt mir“-Angabe wird entsprechend weniger Bedeutung zugemessen als etwa dem Speichern oder Teilen von Inhalten. Ebenso wichtig sind Kommentare, da eine lebhafte Diskussion unter einem geteilten Beitrag als Indikator für dessen Relevanz gewertet wird. An dieser Stelle jedoch gibt es immer wieder Kritik an den Algorithmen der Netzwerke (insbesondere Facebook und Instagram), da hier aufgrund des Diskussionspotenzials vor allem polarisierende Inhalte eine hohe Reichweite erzielen.
Welche Rolle spielen Social Signals für die Suchmaschinenoptimierung?
Social Media ist sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich kaum noch wegzudenken – deshalb klingt es zunächst einmal logisch, dass sich diese Interaktionen symbiotisch auch auf die übrigen Bereiche des Online Marketings auswirken könnten. Allerdings gibt es zu dieser Verbindung keine offiziellen Angaben seitens Google. Sogar im Gegenteil – der Suchmaschinenriese hatte sich bereits dazu geäußert, dass die großen, sich kontinuierlich verändernden Datenmengen, die Social Signals ausmachen, kaum als Rankingfaktor nutzbar gemacht werden könnten. Die offensichtlichen Vorteile, die Social Signals für die Suchmaschinenoptimierung haben können:
- Höheres Markenbewusstsein: Wenn dein Content eine große Reichweite hat und regelmäßig mit ihm interagiert wird, steigert sich selbstredend die Bekanntheit deiner Brand. Das kann dazu führen, dass auch häufiger nach deiner Marke gesucht wird – was sich auf verschiedene nützliche KPI der Suchmaschinenoptimierung auswirkt.
- Mehr Traffic: Während die gesteigerte Markenbekanntheit ein eher ein qualitativer Faktor ist, lässt sich der Traffic deiner Website exakt beobachten. Indem deine Website zahlreiche neue Seitenbesucher verbucht (ob durch Verlinkungen oder die organische Suche), kann sich dein Suchmaschinenranking verbessern.
- Höheres Vertrauen: Vergleichbar mit Nutzerbewertungen, können Social Signals das Vertrauen in eine Marke stärken. Die Nutzerinteraktionen sind nämlich ein guter Indikator dafür, dass es sich bei den Followern des Profils oder der Seite um echte Menschen handelt. Dieser Effekt ist in der Werbewelt auch als Social Trust bekannt.
- Feedback zum Content: Nicht umsonst heißt es im SEO immer wieder: Content is king! Wenn deine Inhalte bei Social Media Erfolg haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie auch auf deiner Website gut ankommen werden.
In verschiedenen Studien ließen sich diese positiven Synergieeffekte bestätigen – nicht jedoch der kausale Zusammenhang. So ließ sich beispielsweise nachweisen, dass die meisten gut im Ranking platzierten Webseiten auch auf ihren Social Media Kanälen über hohe Interaktionsraten verfügen. Hier allerdings muss betont werden, dass die allgemeine Markenbekanntheit und -beliebtheit der ausschlaggebende Faktor sein könnten und kein echter Zusammenhang besteht.
Fazit: Social Signals für die Relevanz im Suchmaschinenranking nutzen
Obwohl Social Signals kein offizieller Rankingfaktor sind, ist es für die meisten Webseitenbetreiber dennoch zu empfehlen, sich um ihren Erfolg bei Instagram, Facebook und Co. zu kümmern. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Selbstverständlich handelt es sich bei Social Media um eine weitere Werbeplattform, mit welcher sich Aufmerksamkeit für die eigene Marke generieren lässt. Häufig konzentrieren sich Marketer auf die Contenterstellung, nicht aber auf die Content Distribution – einen wichtigen Faktor für die eigene Reichweite. Das bedeutet, dass Inhalte zwar mit viel Liebe zum Detail erstellt werden, ihr Erfolg aber nicht wirklich greif- oder messbar ist. Hier leisten soziale Medien großartige Dienste: Direkte Reaktionen darauf, wie deine Inhalte ankommen, helfen dir beim Ausbau deiner kanalübergreifenden Content-Strategie. Allerdings können Social Signals bzw. generell erfolgreiche Social Media Kanäle sich auch auf anderen Ebenen nützlich zeigen. So ist der faktische Rankingfaktor-Komplex E-A-T (Expertise, Authorativeness and Trust) nicht zu missachten – und lässt sich mit Social Signals durchaus beeinflussen, wenn auch indirekt.
Fotos: REDPIXEL, Looker_Studio @ stock.adobe.de