Thin Content

Was ist Thin Content?

Als Thin Content werden Web-Inhalte bezeichnet, die unzureichend Informationen liefern. Solche Inhalte haben nicht genug Mehrwert, um den Webmaster Guidelines gerecht zu werden und fallen damit für Google in die negative Kategorie „Thin Content“.

Wie werden Inhalte zu Thin Content?

Da Google nach seinen Richtlinien bewertet, sollten Webmaster ihren Content stets auf mögliche „dünne Inhalte“ prüfen. Folgende Faktoren können sich negativ auf die Inhaltsbewertung auswirken:

  • Seiten ohne Inhalt
  • Duplicate Content
  • KI- oder maschinell erzeugte Inhalte
  • Affiliate Seiten
  • Doorway Pages

Was unterscheidet Short Content von Thin Content?

Sogenannter „Long-form Content“, also möglichst umfangreiche Inhalte, galt lange als Voraussetzung für hochwertigen Content. Dagegen steht der sogenannte „Short Content“, der nicht mit Thin Content gleichzusetzen ist.

Short Content kann, im Gegensatz zu Thin Content, eine positive User Experience zu erzeugen: Solange der Inhalt prägnant die Suchintention des Nutzers erfüllen kann, wird er positiv von Google bewertet. Hier sind FAQ-Seiten oder Twitter wohl die bekanntesten Beispiele für Short Content, der eine positive UX erzeugt.

Wann entsteht durch Thin Content ein (Soft) 404?

Seit dem Panda Update werden Seiten mit minderer Qualität als Soft-404 Seiten eingestuft. Durch den Statuscode 404 wird angezeigt, dass die Seite nicht existiert und somit entfernt Google sie aus dem Verzeichnis. Sobald eine Webseite mehrere URLs mit Thin Content beinhaltet, steigt das Risiko für eine komplette Entfernung aus dem Suchverzeichnis.

Welche Rolle spielt Thin Content für SEO?

Um für Suchmaschinen wie Google attraktiv zu bleiben, gilt es Thin Content zu vermeiden. Thin Content kann für folgende SEO-Probleme verantwortlich sein:

  • hohe Bounce Rates
  • Duplicate Content
  • Index Bloat
  • hohe Crawl Budget Ausgaben
  • Google Penalty

Content ohne Mehrwert sollte möglichst vermieden werden, selbst wenn es nicht auf allen Unterseiten möglich ist. Wenn für den Betrieb der Seite bestimmte Unterseiten mit Thin Content nötig sind, sollten diese nicht crawlbar sein und die entsprechenden URLs auf „noindex“ gesetzt werden.

Thin Content

SEO-tauglicher Content muss nicht immer umfangreich sein: Google testete 2022 bereits ein „Quick Read“ Label, sodass die Mindestwortanzahl, die früher SEO-tauglichen Content kennzeichnete, spätestens seitdem überholt ist. Das Label kennzeichnet kurze Beiträge mit besonders viel Mehrwert, die dementsprechend in den Suchergebnissen bevorzugt werden.

Wie wird Thin Content vermieden?

Ob eine Seite als Soft-404 gilt, lässt sich über die Google Search Console kontrollieren. Im schlimmsten Fall muss eine solche Seite gelöscht werden, da verlinkte Seiten mit Thin Content bereits abgewertet wurden.

In Analytics können eine hohe Bounce Rate, sowie kurze Verweildauer, auf mangelhaften Content hinweisen. Wenn in beiden Bereichen keine Probleme bestehen, ist Thin Content eher unwahrscheinlich.

Um gar nicht erst die Einordnung als Thin Content befürchten zu müssen, sollten die Inhalte jeglicher URLs einer Seite den aktuellen Google Richtlinien entsprechen. Ideal sind Inhalte, die auf Nutzerfreundlichkeit und Individualität setzen, um nicht als Duplicate oder künstlich erzeugter Inhalt eingeordnet zu werden.

In manchen Fällen ist Thin Content unvermeidbar, etwa wenn Doorway Pages für den Website-Betrieb nötig sind. Gleiches gilt für Checkout-Seiten nach der Bezahlung, die keinen eigenen inhaltlichen Mehrwert bieten können. In diesen Fällen werden das Crawlen und Indexieren der Seiten unterbunden, sodass keine Abwertung der gesamten Webseite zu befürchten ist.

Wenn eine Seite keine technische, rechtliche, betriebliche oder inhaltliche Relevanz hat, sollte sie möglichst gelöscht werden. Bereits existierende Backlinks können einfach weitergeleitet werden.

Long-form Content kann ebenfalls als Thin Content eingestuft werden und schützt nicht vor einer Abwertung der Seite durch Google. Hochwertiger Short Content kann sogar vor der Einordnung als Thin Content schützen, wenn längere Inhalte nur zu überflüssigen Informationen führen würden.

Deswegen sind möglichst umfangreiche Texte sind schon lange kein Qualitätsmerkmal mehr für Google und Inhalte mit Prägnanz und hohem Nutzerwert bevorzugt.

Webmaster, die ihre Seiteninhalte pflegen, auf Relevanz hin prüfen und überflüssige Seiten löschen oder aus dem Index nehmen, sind vor einer Penalty durch Thin Content sicher.

Fotos: Rymden, onephoto @stock.adobe.com